Schon die Namensgebung für diesen charakterstarken Rotwein aus dem Herzen der Chianti-Region verweist auf den seiner Entstehung zugrunde liegenden Anspruch. Denn „an die Grenzen zu gehen“ bedeutet in diesem Fall nicht nur, die in relativ hohen und also kühlen Lagen gedeihenden Trauben bei der Ernte streng zu selektionieren.

Der „Al Limite“ wird reinsortig aus dem fordernden Sangiovese gekeltert - was keineswegs für jeden Chianti Classico selbstverständlich ist, bei San Leonino aber eben schon. Dieses Vorgehen folgt dem Bestreben, den einzigartigen Ausdruck des Terroirs hervorzuheben und im Wein zu manifestieren. Gerade in einer Zeit, in der Weine mitunter der Bedrohung einer geschmacklichen Vereinheitlichung unterliegen, setzt der „Al Limite“ ein Statement für die überlieferte Stilistik eines typischen Chianti Classico. Nach Beendigung der Fermentation erhält der Rotwein seinen Feinschliff während 18 Monaten in 30 Hektoliter fassenden Fässern aus slawonischer Eiche sowie in Behältnissen aus sauerstoffdurchlässigem Beton.

Aus dem Glas leuchtet es im satten Rubingranat, das inspirierende Bouquet eröffnet ganz klassisch mit Aromen dunkler Kirschen und Maulbeere, darunter liegen Cassis sowie Andeutungen von Cassis und etwas Mandel. Mit zunehmender Belüftung komplettieren auch würzige, vom Ausbau in Eiche stammende Tabak- und Ledernoten den komplexen Gesamteindruck.

Den „Al Limite“ dann auf der Zunge zu haben, ist schlicht beeindruckend, denn er verkörpert den klassischen Chianti-Stil perfekt. Der Wein zeigt viel Frische und Körper, ist stoffig mit viel animierender, geschmeidiger Frucht, bleibt jedoch erfreulicherweise auf der eher kühlen Seite und ist stimmig ausgewogen. Die griffigen Gerbstoffe sind bestens integriert, sorgen für gute Struktur und leiten den lang anhaltenden, von Kirschfrucht und Würze geprägten Nachhall ein.

Ein vorbildlicher Chianti Classico – der spielerisch die Balance zwischen Heiterkeit und Seriosität hält!