Selbstverständlich können und dürfen wir Wein einfach nebenbei trinken oder uns an ihm als adäquate Speisenbegleitung erfreuen.
Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings recht hoch, dass wir uns bei regelmäßigerem Genuss mehr wünschen. Wir möchten unseren Glasinhalt dann nämlich besser kennenlernen, das schönste Getränk der Welt auch in seinen Nuancen erfassen. Eben wörtlich mit allen Sinnen genießen. Um genau das umzusetzen, um Persönlichkeit und Charakter eines Weines möglichst in seiner Gesamtheit zu verstehen, hat sich ein Vorgehen durchgesetzt, das sich in drei Stufen vollzieht. Diese Systematik des Verkostens demonstrieren wir heute anhand eines Rotweins aus dem süditalienischen Kalabrien. Dabei war es nicht unbedingt geplant, das kleine Video in unserem Lager bei Vinolisa aufzunehmen, das tut der Sache jedoch keinen Abbruch.
Wir zeigen zunächst, wie bereits anhand der Farbe eines Weines bestimmte Rückschlüsse auf sein Alter oder seine Herkunft möglich sind.
Im zweiten Schritt versuchen wir, den Duft des Rotweins bewusst wahrzunehmen und die verschiedenen Aromen zu benennen. Das ist gar nicht so einfach, wie es klingt. Denn häufig werden wir mit einem Duft konfrontiert, von dem wir mit Sicherheit behaupten können, ihn zu kennen. Er ist in unserem sogenannten olfaktorischen Gedächtnis abgespeichert. Dennoch gelingt es uns nicht immer, diesen Duft konkret zu benennen, ihm also beispielsweise eine bestimmte Frucht zuzuordnen. Aber keine Sorge: Je mehr wir üben, desto besser wird unsere Quote!
Schließlich dürfen wir unseren Rosso endlich probieren und geben ihm, zusammen mit etwas Luft, ausreichend Raum und Zeit, sich im Mund zu entfalten. Jetzt können wir im Idealfall auch im Geschmack jene Aromen bestätigen, die wir vorher bereits erschnuppert hatten. Darüber hinaus können wir weitere Komplexität konstatieren, und die Länge des Nachhalls gibt uns einen weiteren Hinweis auf die Qualität unseres Rotweins.
Indem wir also dieses dreistufige Schema ganz bewusst verfolgen, gelangen wir zu einer vollständigen Einschätzung im Hinblick auf unseren Wein. Und jede Menge Spaß macht das auch noch