Was steht auf einem Weinetikett?
Die Welt des Weines ist voller Geheimnisse und Entdeckungen, die über den reinen Genuss des Trinkens hinausgehen. Eines dieser Geheimnisse ist die Etikettierung, eine Praxis, die auf den ersten Blick simpel wirken mag, aber in Wahrheit eine Menge an Wissen, Tradition und sogar Kunst beinhaltet. Wenn wir eine Flasche Wein betrachten, ist das Etikett oft das erste, was uns ins Auge springt. Es informiert uns nicht nur über die Herkunft und Rebsorte des Weines, sondern erzählt eine Geschichte, weckt Erwartungen und spielt eine wesentliche Rolle bei der Kaufentscheidung. Also was steht auf einem Weinetikett so drauf?
1. Etikettierung nach Sorte
Die Etikettierung nach Rebsorte ist besonders in Neuen Welt Ländern wie Australien, Neuseeland und den USA verbreitet. Dabei wird auf dem Etikett prominent die Rebsorte (oder Sorten, im Fall eines Cuvées) angegeben, aus der der Wein hauptsächlich gemacht wurde. Beispielsweise könnte auf dem Etikett “Chardonnay” oder “Cabernet Sauvignon” stehen. Dies gibt dem Verbraucher einen Hinweis auf den Geschmack und den Stil des Weins, da bestimmte Rebsorten typischerweise bestimmte Charakteristiken aufweisen. Je nach Land gelten unterschiedliche Vorgaben zum Mindestgehalt:
- 75% – USA
- 85% – Argentinen, Australien, Chile, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Kanada, Neuseeland, Österreich, Portugal, Südafrika, Ungarn
2. Etikettierung nach Region
In der Alten Welt, insbesondere in Ländern wie Frankreich, Italien und Spanien, ist die geographische Herkunft – also die Region oder sogar das spezifische Weingut – oft der wichtigste Hinweis auf dem Etikett. Hier steht das “Terroir” – die einzigartige Kombination aus Klima, Boden und lokaler Weinbautradition – im Vordergrund. So wird beispielsweise ein Wein aus der Region Bordeaux auf dem Etikett oft nur mit “Bordeaux” gekennzeichnet, ohne eine spezifische Rebsorte zu nennen. Regionale Etikettierung findet man in:
- Frankreich
- Griechenland
- Italien
- Portugal
- Spanien
- Ungarn
3. Etikettierung nach Namen
Einige Weingüter setzen auf eine Namensetikettierung, die sich nicht unbedingt an der Rebsorte oder der Region orientiert. Stattdessen wird ein einzigartiger Name für den Wein gewählt, der die Marke oder den Stil des Weins verkörpert. Dies ist oft bei modernen, innovativen Weingütern der Fall, die sich von der Masse abheben wollen. Ein Beispiel ist unser “Doppio Rosso Collezione Rosso IGT 2020” aus Italien, ein roter Cuvée, dessen Name und auffälliges Etikett den Wein unverwechselbar machen.
4. Etikettierung nach Herstellungsverfahren
Einige Weinetiketten können Informationen zum Herstellungsprozess des Weins enthalten. Beispielsweise können Weine, die nach der traditionellen Methode der Sektherstellung hergestellt wurden, diese Information auf dem Etikett angeben. Ein Beispiel hierfür ist der Champagner, der immer nach dieser Methode hergestellt wird.
- Ebenso können Weine, die biologisch oder biodynamisch hergestellt werden, dieses Merkmal auf dem Etikett anzeigen. Ein Beispiel ist der Weingut Loimer aus Österreich, der auf seinen Etiketten den biodynamischen Anbau hervorhebt.
5. Etikettierung nach Qualitätsstufen
In vielen Weinregionen gibt es gesetzlich geregelte Qualitätsstufen, die auf dem Etikett angegeben werden. In Deutschland sind das beispielsweise die Stufen Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Trockenbeerenauslese und Eiswein.
In Italien gibt es die Qualitätsstufen:
- DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita).
- DOC (Denominazione di Origine Controllata)
- IGT (Indicazione Geografica Tipica)
- VdT (Vino da Travola, Tafelwein)
6. Personalisierte Etiketten
Einige Weingüter bieten die Möglichkeit, personalisierte Etiketten zu erstellen. Dies kann für besondere Anlässe wie Hochzeiten oder Jubiläen genutzt werden. Sollten Sie Interesse an eigenen Etiketten haben, kontaktieren Sie uns bitte. Wir helfen Ihnen gerne dabei, Ihre Vision Wirklichkeit werden zu lassen.
Diese Beispiele zeigen, dass die Etikettierung von Weinen weit über die Angabe der Rebsorte oder Herkunft hinausgeht. Sie kann eine Vielzahl von Informationen vermitteln, die dazu beitragen, die Geschichte des Weins zu erzählen und dem Verbraucher einen Eindruck von seiner Qualität, seinem Stil und seiner Herstellung zu vermitteln.
So wird die Flasche Wein nicht nur zu einem Getränk, sondern zu einem Gesamtkunstwerk, bei dem der Inhalt und das äußere Erscheinungsbild eine harmonische Einheit bilden. Nächsten Mal, wenn Sie vor dem Weinregal stehen, nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um das Etikett zu studieren. Wenn Sie sich dann die Frage stellen “Was steht auf einem Weinetikett?” Folgen Sie einfach unserem Ratgeber.
Salute!
Ihr Team von vinolisa.de